DINOWEB - dinosaurs web-site  

Complete Data Base of Paleozoic and Mesozoic Tetrapods.
Paleo-News and illustrations. Big electronic PDF-library.

 
line decor
  
line decor

Download PDF Paleolibrary
 

 

*
?????????? ?????????
сайт о динозаврах
??????? ?????????

рейтинг сайтов
Free Hit Counters

Free Counter
hit counter javascript

myspace hit counter
Powered by counter.bloke.com

Locations of visitors to this page

 
 

100 fossile Knochen entdeckt – und womöglich eine neue Dinosaurierart

December 30 , 2016:

by Andreas Mahler

Bei Grabungen im Raum Schleitheim sind rund 100 fossile Knochen entdeckt worden. Möglicherweise handelt es sich um Knochen einer neuen Dinosaurierart. Das haben Dinosaurier-Experten schon vor einem Jahr bei der Überprüfung alter Funde vermutet. Die Nachgrabung scheint das zu bestätigen.

Der Schaffhausener Geologe Ferdinand Schalch ist in Stühlingen kein Unbekannter. Denn er hat im Auftrag des Großherzogtums Baden 1912 eine geologische Spezialkarte für das Blatt Stühlingen mit Erläuterungen erstellt, die 1984 unverändert nachgedruckt wurde. Auf dieser Karte finden sich auch die Übergänge vom Keuper zum Lias, die auf Schweizer Areal zu Tage treten. Diese geologische Schicht birgt wahre Schätze, die beweisen: Hier hausten einst die Dinosaurier.

An solch einer geologischen Grenzscheide oberhalb von Hallau führte Schalch im Jahr 1915 Fossiliengrabungen durch. In der Rhät-Tone-Schicht entdeckte er dort neben winzigen Zähnchen von Säugetieren, die noch heute zu den ältesten ihrer Art zählen, auch Knochenfragmente von Dinosauriern. Sie wurden damals der Art Gresslyosaurus zugeordnet. In den 1950er Jahren suchte der Fossiliensammler Emil Schutz aus Neunkirch nach weiteren Saurierknochen in der Gegend. Südöstlich von Schleitheim fand er auf der Gemarkung St. Jergen – heute als Santierge bezeichnet – einige sehr große Knochen des gleichen Dinosaurier-Typs wie Schalch.

Funde aus 50er Jahren gehören zu neuer Dinosaurierart

Sie gelangten zur Bestimmung nach Zürich und sind seit 1992 im Paläontologischen Museum der Universität Zürich ausgestellt. 1986 wurden diese Knochen Plateosaurus engelhardti zugeordnet, einem prosauropoden Dinosaurier, der in Süddeutschland und in der Nordschweiz auch durch zusammenhängende Skelette bekannt ist. Mit prosauropod werden Saurier bezeichnet, die auf zwei Füßen gehen und einen relativ kleinen Kopf haben. Es sind vornehmlich Pflanzenfresser.

Im November 2015 nahm der Münchner Dinosaurier-Spezialist Professor Oliver Rauhut von der Bayrischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in Zürich das Fundmaterial aus Hallau und Schleitheim unter die Lupe. Er kam dabei zur Überzeugung, dass es sich bei den Knochen um Reste einer neuen Dinosaurierart handeln müsse.

Nachgrabung im Oktober 2016 mit 100 neuen Funden

Sie unterschiede sich durch Knochenmerkmale und größere Dimensionen von Plateosaurus und Gresslyosaurus. Diese Einschätzung wiederum bewegte Dr. Heinz Furrer, der ehemalige Kurator des Paläontologischen Museums Zürich, im Museum zu Allerheiligen, im Ortsmuseum Neunkirch und im Museum Schleitheimertal das vorhandene Knochenmaterial nochmals zu sichten. Insbesondere das Fundmaterial von Schleitheim versprach eine lohnende Nachgrabung in der Rhät-Tone-Schicht.

Deshalb organisierte Furrer in Zusammenarbeit mit der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen im Oktober 2016 eine einwöchige Grabung in der Nähe der alten Fundstelle, da diese heute in einem Naturschutzgebiet liegt. Auf einem Acker hat der Bagger einen 15 Meter langen und drei Meter breiten Graben ausgehoben. In einer Tiefe von 2,5 Metern sind die Ausgräber dann auf eine ungestörte Fundschicht mit einer Ausdehnung von 2,50 x 8 Metern gestoßen. Diese Schicht wurde systematisch durchgegraben. Geborgen wurden etwa 100 fossile Knochen und Knochenbruchstücke.

These von einer neuen Dinosaurierart scheint sich zu bestätigen

Aufgrund ihrer Größe und ihrer morphologischen Merkmale scheint sich die These von einer neuen Dinosaurierart zu bestätigen. Detaillierte Auswertungen bleiben aber abzuwarten. Im Beifund fanden sich Knochen kleinerer Reptilien und von Fischen sowie noch nicht bestimmbare Zähnchen. Neben dem Knochenmaterial wurden systematisch etwa 250 Kilogramm Materialproben genommen, die im Labor genauer untersucht werden. Kleinstfossilien und Pollen werden dann Aussagen über Flora und Fauna ermöglichen beziehungsweise das Alter der Funde genauer bestimmen.

Erste Rückschlüsse lassen sich jetzt schon ziehen. Karbonatische Knollen deuten auf Bodenbildungsprozesse unter ariden, wüstenähnlichen Klimabedingungen hin. Harte linsenförmige Bänke von Feinkonglomeraten mit kalkig-dolomitischen und mergligen Komponenten stellen Füllungen von Entwässerungskanälen in einer flachen, mehrheitlich tonigen Küstenebene dar. In solch einem Milieu lassen sich keine zusammenhängenden Skelettreste erwarten. Geringe oder fehlende Abnutzung der Knochen lassen aber darauf schließen, dass sie wenig bewegt wurden. Die Knochen sind also nicht aus einer anderen geologischen Schicht verlagert worden.

Die Knochen sind rund 210 Millionen Jahre alt

Die Tiere haben in dem Lebensraum gelebt, den die Fundschicht heute durch ihre Fossilien spiegelt. Dinosaurier haben die Erde von etwa 235 Millionen bis 65 Millionen Jahren vor heute bevölkert. Die Funde aus Schleitheim lassen sich ungefähr auf ein Alter von 210 Millionen Jahre datieren. Für die menschliche Erfahrung sind solche Zeitspannen schwer vorstellbar. Um so interessanter, dass Überbleibsel von Tieren aus dieser Zeit gewissermaßen vor unserer Haustür gefunden werden. Ob durch die Schleitheimer Funde sich tatsächlich eine neue Dinosaurier-Art entpuppt, muss erst noch endgültig bewiesen werden. Vielleicht wird es ja ein Plateosaurus schalchi.

http://www.badische-zeitung.de/stuehlingen/100-fossile-knochen-entdeckt-und-womoeglich-eine-neue-dinosaurierart--131206373.html


 



 
             
Hosted by uCoz