July 10 , 2016

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Er zählte zu den größten bekannten fleischfressenden Dinosauriern - und gibt Forschern bis heute noch so manches Rätsel auf. In einem deutschen Dinopark ist jetzt eine lebensgroße Nachbildung des Spinosaurus zu sehen.

Der außergewöhnliche Körperbau des Spinosaurus habe Wissenschaftler immer wieder über die Lebensweise dieser Dornenechse spekulieren lassen, sagt der wissenschaftliche Leiter des niedersächsischen Parks Münchehagen, Nils Knötschke. Aufgrund neuer Funde könne man sich aber mittlerweile ein relativ gutes Bild von ihm machen. Das habe den Ausschlag für die Rekonstruktion gegeben.

Der Park präsentiert die nach Expertenangaben bundesweit erste Nachbildung des Spinosaurus in Lebensgröße. Der von Schnauze bis Schwanz bis zu 18 Meter lange und 6,5 Meter hohe Raubsaurier lebte vor etwa 100 Millionen Jahren in den Sumpfgebieten Nordafrikas, aber auch in Europa und Südamerika. Sogar in Australien wurden seine Knochen zum großen Erstaunen von Paläontologen gefunden.

Ein deutscher Paläontologe, Ernst Stromer von Reichenbach, hatte erste Fossilien des Giganten schon vor über 100 Jahren in Ägypten entdeckt. Allerdings wurde das Material bei einem britischen Bomberangriff auf München im Zweiten Weltkrieg weitestgehend zerstört.

Weitere Funde blieben dann lange Zeit rar. Doch klar schien: Das Tier hatte eine krokodilartige Schnauze, muskulöse Vorderarme und Hakenkrallen, um Fische zu fangen. Spektakuläre Fossilfunde in Marokko hatten zuletzt allerdings nahegelegt, dass das Tier offenbar hauptsächlich im Wasser gelebt hat und ein guter Schwimmer war. Unklar ist, welche Funktion das zwei Meter hohe Rückensegel hatte.

Im Dinopark in der Nähe des Steinhuder Meers können die Besucher rund 20 Nachbildungen der größten Dinosaurier besichtigen, die auf der Erde lebten. Sie wurden aus glasfaserverstärktem Polyester hergestellt, das auch im Bootsbau verwendet wird. Insgesamt sind 230 rekonstruierte Dinos und eiszeitliche Tiere ausgestellt.

Das Freiluft-Museum wurde rund um 300 Dinosaurierspuren verschiedener Arten gebaut. Ein Wissenschaftlerteam untersucht dort zudem die Knochen des im Harz entdeckten Europasaurus, eines sechs bis acht Meter großen Langhals-Dinosauriers. Die Eiszeit ist ein dritter Forschungsschwerpunkt des Parks.